Schmerzen erkennen beim Hund: Symptome, Ursachen und erste Hilfe-Tipps

Krankheitsprävention

Im heutigen Trainingstipp teile ich einen Artikel mit dir, der in der 6. Ausgabe des Rütter Magazins erschienen ist und von mir verfasst wurde. Im Artikel geht es darum, wie du Schmerzen bei deinem Hund erkennen kannst, auch wenn er sie dir nicht direkt zeigt.

Schmerzen erkennen und richtig behandeln

Die Schmerzerkennung bei Hunden und anderen Tieren stellt nicht nur Hundehalter und Hundetrainer, sondern auch Tierärzte vor große Herausforderungen. Im Gegensatz zu uns Menschen, können Tiere allerdings nicht sprechen und uns nicht auf das Vorhandensein von Schmerzen, die Stärke der Schmerzen, sowie die den Schmerz betreffende Körperpartie hinweisen. Hinzukommt, dass insbesondere Tiere, die ursprünglich Beute für andere Raubtiere waren, einen Überlebensnachteil gehabt hätten, wenn sie Schmerzen oder ihre körperliche Erschöpfung und Abgeschlagenheit offenkundig zeigen würden, da sie potenziellen Fressfeinden zum Opfer fallen würden. 

Ziel einer tierärztlichen Untersuchung ist das Erkennen, Behandeln und Lindern von Schmerzen, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Um dies zu erreichen, müssen Schmerzen möglichst schnell erkannt werden. Werden Schmerzen nicht frühzeitig behandelt, kann es zur Bildung eines Schmerzgedächtnisses kommen. Hierbei sind Veränderungen im zentralen Nervensystem möglich, die dazu führen, dass der Patient auch nach Heilung der ursprünglichen Ursache weiterhin Schmerzen empfindet und Medikamente dann keine Wirkung mehr erzielen.

Schmerz – was ist das eigentlich?

Das Schmerzempfinden kann als eine Art Warnsignal verstanden werden, um den Körper vor potenziellen Gefahren zu schützen. Allerdings tritt das Schmerzempfinden in manchen Situationen erst später auf, beispielsweise bei einem Unfall (Schock), oder hält weiter an, obwohl die Verletzung geheilt ist und kein physiologischer Grund mehr ursächlich ist. 

Bei der Entstehung von Schmerzen handelt es sich um komplexe Prozesse im Körper, die, stark vereinfacht, in zwei wesentliche Schmerztypen eingeteilt werden können: nozizeptive Schmerzen und neuropathische Schmerzen. Werden Informationen von bestimmten Rezeptoren an das Gehirn weitergeleitet, spricht man von nozizeptiven Schmerzen, auch Schmerzwahrnehmung genannt. Zusätzlich werden chemische Botenstoffe freigesetzt, es liegt häufig eine Entzündung vor. Wird das Nervensystem irritiert oder geschädigt, spricht man von neuropathischen Schmerzen. Diese Schmerzeinteilung ist wichtig für den Behandlungserfolg, denn nicht jedes Schmerzmittel wirkt bei jedem Schmerztyp. 

Zusätzlich können Schmerzen, bezogen auf den Zeitraum, wie lange die Schmerzen anhalten, in akut und chronisch eingeteilt werden. Akute nozizeptive Schmerzen können beispielsweise Zahnschmerzen oder orthopädische Schmerzen sein, hervorgerufen durch eine Sportüberbelastung. Beispiele für chronische nozizeptive Schmerzen können eine länger andauernde Gelenkerkrankung sein oder auch Schmerzen, die durch eine Krebserkrankung auftreten. 

Befindet sich ein Hund, der beispielsweise an einer Gelenkerkrankung leidet, in einer Schmerztherapie, kann es sehr hilfreich sein, wenn der Halter, der den Hund über einen längeren Zeitraum beobachten kann und sein normales Verhalten gut kennt, ein Schmerztagebuch führt. Auf einer Skala von 0 bis 10 kann beurteilt werden, ob es zu einer Verbesserung oder Verschlechterung des Schmerzempfindens kommt und die Behandlung gegebenenfalls optimiert werden muss. 0 steht dabei für eine Schmerzfreiheit und 10 für den stärksten Schmerz.

Doch wie erkenne ich Schmerzen bei meinem Hund?

Wie bereits eingangs erwähnt, sind Schmerzen bei Tieren schwierig zu erkennen. Das  Ausdrucksverhalten, Lautäußerungen, Verhaltensveränderungen und Schonhaltungen, aber auch bestimmte Vitalparameter wie Puls, Herzfrequenz und Atmung können Hinweise für eine notwendige Schmerztherapie sein. 

Das Ausdrucksverhalten – Schmerzgesicht

Das Schmerzgesicht lässt sich als eine Art verkniffener Gesichtsausdruck beschreiben, mit nach hinten gelegten Ohren und einer in Falten gelegten Stirn. Es kann eine Stressfalte im Bereich hinter den Maulwinkeln sichtbar sein.

Lautäußerungen

Lautäußerungen wie Winseln oder Quieken können auf Schmerzen hindeuten. Bei starken Schmerzen kann der Hund laut und anhaltend „schreien“.

Verhaltensveränderungen

Alle Veränderungen, die im Verhalten plötzlich auftreten und für den Hund ungewöhnlich sind, können auf ein Krankheitsgeschehen hindeuten. 

Hierzu gehört beispielsweise, dass der Hund …

  • Sich seltener hinlegt
  • Nicht aufstehen mag oder nur zögerlich aufstehen kann
  • Signale wie „Sitz“ oder Tricks wie „Dreh dich“ nicht mehr ausführen möchte
  • An bestimmten Stellen nicht mehr angefasst werden möchte
  • Sich in die Rute oder Gliedmaßen beißt
  • Bestimmte Körperstellen vermehrt leckt
  • Nicht mehr regelmäßig frisst oder trinkt
  • Kot oder Harnabsatz verändert sind
  • Insgesamt teilnahmslos wirkt
  • Plötzlich ängstliches oder auch aggressives Verhalten auftritt

Schonhaltungen 

Schonhaltungen können die Gliedmaßen, aber auch die Rute betreffen. Hierzu gehören beispielsweise das Entlasten einer oder mehrerer Gliedmaßen oder ein gekrümmter Rücken mit eingezogenem Bauch und hängendem Kopf. Diese Schonhaltungen können erhalten bleiben, obwohl zum aktuellen Zeitpunkt kein schmerzhaftes Geschehen mehr vorliegt. 

Die Gebetsstellung beim Hund ist eine Körperhaltung, die gravierende Beschwerden im Bauch anzeigt und zu einer Schmerzentlastung führen soll. Der Hund liegt hierbei mit dem Vorderkörper flach auf dem Boden, die Vorderbeine sind nach vorne gestreckt. Die Hinterbeine sind durchgedrückt, sodass der Po des Hundes aufgerichtet ist. Der Hund versucht durch dieses Strecken eine Schmerzentlastung im Bauchbereich zu erreichen. Diese Stellung muss man von der Vorderkörpertiefstellung, die z. B. eine Spielaufforderung darstellen kann, unterscheiden. Bei der Spielaufforderung wird die Rute oft stark angehoben und schwingt weit hin und her. Der Hund springt zudem immer wieder aus der Vorderkörpertiefstellung auf, um sich dann vor dem Gegenüber erneut in die Spielaufforderung zu begeben. Bei der Gebetsstellung ist die Rute des Hundes eher abgesenkt, der Hund wirkt verhalten. Er läuft unruhig hin und her, wechselt häufig zwischen Liegen, Stehen, Laufen und der Gebetsstellung. Oft erfolgt nach dieser ein Katzenbuckel, der Hund zieht den Rücken nach oben. Zudem kann er stark hecheln oder zittern. Auch die Vitalparameter können einen Hinweis darauf geben, dass es sich hierbei nicht um eine Spielaufforderung handelt.

Vitalparameter

Sowohl Puls, Herzfrequenz als auch Atmung, können bei starken Schmerzen erhöht, die Pupillen geweitet sein. Die Vitalparameter können aber auch durch Stress oder Angst verändert sein. Für die Einschätzung, wann es sich bei einem Hund um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt und wie man bei Notfällen am besten reagiert, habe ich einen passenden Blogbeitrag verfasst: In 4 Schritten zum Erste-Hilfe-Profi beim Hund – Die ultimative Anleitung.

Ähnlich wie beim Menschen sollte man dieses Wissen regelmäßig auffrischen. Ich biete jedes Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde an. Im Zweifel sollte jedoch immer ein Tierarzt kontaktiert werden.

Aktuelle Termine findest du auf meiner Buchungsplattform.

Tipp

Hilfreich sind in jedem Fall Videoaufzeichnungen, da Hunde unter Stress und in fremder Umgebung die zu Hause beobachteten Symptome möglicherweise nicht zeigen. Videoaufnahmen können bei der Diagnose und Ursachenforschung in der Tierarztpraxis helfen.

Sind Schmerzen nützlich oder schädlich?

Früher ging man davon aus, dass Schmerzen dazu beitragen, dass eine Schonhaltung eingenommen wird und der betroffene Teil des Körpers geschont und weniger stark belastet wird. Dies ist jedoch ein Trugschluss. In der Euphorie, einem Hasen hinterherzujagen, wird ein Hund aufgrund eines Schmerzempfindens nicht von diesem Vorhaben Abstand nehmen und die erkrankte Gliedmaße dennoch belasten. Daher sollten Schmerzen möglichst früh in ausreichender Stärke behandelt und die betroffene Gliedmaße ruhig gestellt werden.

Wie geht man mit einem Hund, der Schmerzen hat, im Training und Alltag um?

Sobald klar ist, dass Schmerzen die Ursachen für ein Verhalten bzw. eine Verhaltensveränderung sind, muss man das Training abbrechen bzw. die Aufgaben entsprechend anpassen. Auch im Alltag sind Veränderungen der üblichen Abläufe unter Umständen erforderlich.

Anton, ein 6 Jahre alter Boxerrüde, ist ein sehr agiler Hund. Er apportiert sehr gerne und ist oft im Freilauf mit seinen Hundefreunden unterwegs. Als er vor dem Training aus dem Auto springt, quiekt er vor Schmerzen einmal kurz auf. Innerhalb der nächsten zwei Stunden setzt er das betroffene Hinterbein nicht mehr auf. Durch die Schmerzmittel, die er vom Tierarzt verschrieben bekommt, verbessert sich Antons Situation ein wenig. Zumindest setzt er das betroffene Bein wieder auf. Nach ein paar Wochen ist von der Lahmheit nichts mehr zu sehen. Hin und wieder fällt auf, dass er vermehrt das betroffene Bein hebt, wenn er Urin absetzt, dennoch apportiert und rennt er, als wäre nicht passiert. Im Sitzen fällt auf, dass er das betroffene Bein häufig ein wenig zur Seite ausstreckt. Nach starker Belastung fängt er jetzt wieder an, das Bein zu entlasten, also nicht vollständig auf den Boden zu setzen. Die Krallen sind an diesem Fuß sehr kurz, was daran liegt, dass er das Bein beim Gehen nur kurz über den Boden hebt, um das Kniegelenk nicht allzu stark zu beugen. Auf dem Röntgenbild konnte der Tierarzt einen Kreuzbandriss diagnostizieren, eine Operation ist notwendig. Im Kniegelenk befinden sich die Kreuzbänder, die für eine ausgeglichene Druckverteilung im Kniegelenk sorgen. Diese können reißen, sodass die Druckbelastung im Knie Schmerzen verursachen kann. 

Linus ist schon stolze 15 Jahre alt, er ist ein Jack Russell Terrier Rüde. Sein Röntgenbild zeigt eine Spondylose, einzelne Wirbel sind bereits miteinander verknöchert und nicht mehr so beweglich. Linus war immer schon für jegliche Beschäftigungsformen zu begeistern. Es gibt fast nichts, was er nicht kann, darunter auch alle möglichen Tricks, wie auf den Rücken seines Menschen springen, sich um sich selber drehen oder beide Pfoten in die Luft halten. Seit kurzem bellt er insbesondere bei den Übungen, bei denen die Wirbelsäule stark belastet wird, frustriert und bietet stattdessen einen anderen Trick an. Seit die Menschen um seine Erkrankung wissen, fordern sie Linus nicht mehr zu solchen Kunststücken auf, sondern wählen Aufgaben aus, bei denen er keine Schmerzen anzeigt. Dazu ist es notwendig, dass sie Linus genau beobachten und an seinem Verhalten erkennen, wann ihm eine Übung aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen nicht möglich ist. Auch im Alltag muss auf seine Erkrankung Rücksicht genommen werden. Die Familie wohnt im ersten Stock, die ersten Treppenstufen schafft Linus noch, dann bleibt er auf dem ersten Treppenabsatz sitzen. Seine Menschen nehmen ihn dann auf den Arm und tragen ihn die restlichen Stufen nach oben. Zum Glück ist er nicht so schwer, sodass man ihn gut tragen kann. Auch auf das Sofa kann er nun nicht mehr springen, dabei liegt er doch so gern eng an seine Menschen gekuschelt. Da auch seine Menschen diese intensive Zeit miteinander genießen, heben Sie ihn jedoch hoch bzw. herunter, sodass er trotz seiner Einschränkung hierauf nicht verzichten muss. 

Tipp

Bei großen Hunden hilft ein sogenanntes Transportgeschirr beim Überwinden von Treppen, zudem kann eine Rampe genutzt werden, damit der Hund ins Auto oder auf das Sofa steigen kann.

Bei der Labrador Retriever Hündin Rose fiel im Training auf, dass sie verstärkt ihr linkes Auge zusammenkniff. Das Schließen der Augenlider kann ein Hinweis auf ein schmerzhaftes Geschehen im Auge sein. Beim Tierarzt konnte festgestellt werden, dass Rose sich eine Entzündung der Bindehaut zugezogen hatte. Da die Entzündung noch nicht weit fortgeschritten war, konnte Rose mit einer Augensalbe schnell geholfen werden. 

Da es auch zu Kratzern auf der Hornhaut oder anderen Augenerkrankungen kommen kann, bei denen der Verlust des Auges droht, muss bei einem solchen Verhalten des Hundes immer der Tierarzt aufgesucht werden. Keinesfalls sollte man seinen Hund in diesem Fall mit Hausmitteln selbst behandeln.

Clemens ist ein Border Collie und liebt das Springen über Hürden. Zu Beginn des Trainings meisterte er den Parcours mit einer großen Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Nach dem letzten Sprung nahm seine Halterin ihn an die Leine, um eine Pause zu machen. Zunächst fiel auf, dass er sich nur zögerlich hinsetzte und dann sofort wieder aufstand. Das Hecheln nahm zu, er schien Gleichgewichtsstörungen zu haben. Er stellte die Vorderbeine weit auseinander und schien den Oberkörper hochzustemmen. Die Schleimhäute im Maul wurden zunehmend blass. Den Blick richtete er nach vorn, er war nicht mehr richtig ansprechbar. In der Klinik wurde dann ein Erguss im Herzbeutel festgestellt, Clemens hatte starke Schmerzen.

Mischlingsrüde Karl hatte schon ein paar Mal eine Ohrenentzündung. Nun schüttelt er zu Hause erneut unentwegt den Kopf und hält diesen oft schief. Er kratzt sich mit den Hinterfüßen am Ohr und wirkt insgesamt sehr gestresst. Kommt er mit seinem Ohr zufällig an den Türrahmen oder an das Sofa, quiekt er kurz auf. Ein Besuch beim Tierarzt soll zeigen, ob das Ohr erneut entzündet ist. Damit der Tierarzt Karl ganz genau untersuchen kann, soll er auf dem Untersuchungstisch stehen und sich ins Ohr schauen lassen. Karl ist ganz aufgeregt und zappelig. Sobald der Tierarzt mit seiner Hand in Richtung Ohr greift, zieht er die Lefzen hoch und knurrt. Mit viel Geduld schafft es der Tierarzt schließlich doch, ins Ohr zu schauen, und siehe da, das Ohr ist wieder entzündet. Die Medikamente müssen über eine Flüssigkeit ins Ohr gelangen, und damit sie gut wirken auch wirklich in den Gehörgang. Für die Menschen von Karl heißt das jetzt, viel Geduld zu haben und Karl das Medikament mit Bestechung durch Leckereien zu verabreichen. Wenn Karls Beschwerden abgeklungen sind, wird die Familie ein Training starten, damit Karl die Untersuchung und Behandlung am Ohr positiv verknüpft. So sind weitere Behandlungen in Zukunft entspannter für alle möglich.

Wie übt man, einem Hund Medikamente ohne Stress zu verabreichen?

Beim sogenannten Medical Training werden alle möglichen Handgriffe, die beim Tierarzt, bei der Pflege des Hundes, aber auch beim Hundefriseur notwendig sind, in kleinen Schritten geübt und positiv verstärkt, mit dem Ziel, dass der Hund die Untersuchung kennt und beim Tierarztbesuch entspannter reagiert. 

Inhalte eines Medical Training Kurses können sein:

  • Krallen kürzen
  • Zähne kontrollieren / ins Maul schauen
  • Ohren untersuchen
  • Temperatur messen
  • Ruhig auf dem Untersuchungstisch stehen
  • Augentropfen ins Auge träufeln
  • Berührung mit Geräten, die laute Geräusche erzeugen, wie beispielsweise ein Rasierer

Übungen, die ein Hund kennt und auch in ablenkungsreicher Umgebung abrufen kann, vermitteln ihm Ruhe und Sicherheit und können den Stress bei schmerzhaften Untersuchungen, wie dem in die Ohren schauen, wenn diese entzündet sind, reduzieren. Ist ein Hund aufgeregt oder lässt bestimmte Untersuchungen nicht zu, greifen wir häufig auf verschiedene Möglichkeiten der Bestechung zurück. Das Lecken an einer selbst gefüllten Tube kann zu einer Entspannung des Hundes beitragen. Dennoch stelle ich immer wieder fest, dass sich Hunde und auch andere Vierbeiner in bestimmten Situationen einfach nicht bestechen lassen und ein vorab (!) gut aufgebautes Training bestimmter Untersuchungen erfolgreicher ist. In anderen Fällen, beispielsweise bei der Verabreichung von Tabletten, kann man den einen oder anderen Hund austricksen und die Tablette in einer Portion Leberwurst oder Nassfutter verstecken. Oder du drückst die Tablette in ein Stück Käse hinein oder nutzt spezielle Leckerlis, in deren Öffnung man eine Tablette hineingeben kann.

In meinem Onlinekurs: „Vom Welpen zum entspannten Alltagsbegleiter“ gehe ich auf Übungen ein, die man bereits mit einem Welpen trainieren kann.

Wenn es Zeit ist, loszulassen …

Viele der oben genannten Beispiele stimmen uns traurig, gerade dann, wenn sich der Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert und der Abschied von unseren Vierbeinern näher rückt. Kommt irgendwann der Tag, an dem die Schmerzen und das Leid unserer Hunde überwiegen, müssen wir die wohl schwerste Entscheidung im Zusammenleben mit unserem Vierbeiner treffen. Wann der richtige Zeitpunkt ist, muss jedes Mensch-Hund-Team für sich selber entscheiden, genaue Kriterien oder messbare Parameter gibt es aus meiner Sicht dafür nicht. Für mich zählt die Lebensqualität und nicht das Alter. Wir Menschen geben unser Bestes, unsere Vierbeiner so lange es geht, gesund und schmerzfrei zu halten und ihnen ein Leben mit einer hohen Qualität zu bieten. Dazu gehört aus meiner Sicht besonders, dass wir erkennen können, wann unser Vierbeiner Schmerzen erleidet, sodass wir ihm diese möglichst frühzeitig und effektiv ersparen können. 

Die Medizin entwickelt sich immer weiter und es gibt immer mehr Therapiemöglichkeiten. Dass Hunde, Haustiere, aber auch Nutztiere genauso Schmerzen empfinden können wie wir, rückt zunehmend in das Bewusstsein der Menschen. Die aus meiner Sicht entscheidendste wissenschaftliche Erkenntnis der letzten Jahre ist, dass Schmerzen nicht dazu führen, dass der Patient sich und seinen Körper schont. Daher sollte nicht grundsätzlich auf Schmerzmittel verzichtet werden, sondern möglichst frühzeitig mit der Schmerztherapie begonnen werden. Welche Form der Schmerztherapie in welchem Fall die passende ist, sollte mit Experten aus verschiedenen Bereichen, wie der klassischen Tiermedizin, aber auch der Physiotherapie, Chiropraktik oder Osteopathie sowie Ernährungsexperten und anderen abgestimmt werden.

Ich stehe dir im Training übrigens auch als Physiotherapeutin zur Verfügung. Im Physiotherapeutischen Check-up stelle ich deinen Hund einmal auf den Kopf und führe ein Körperscreening durch, um frühzeitig orthopädische Erkrankungen zu erkennen und diesen entgegenzuwirken.

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Deine Valérie

Dieser Artikel ist im Rütter Magazin Ausgabe 6 erschienen.

Tierärztin, Autorin und deine Hundeexpertin: Valérie Pöter

Über mich

Valérie Pöter hat 2017 ihr Staatsexamen als Tierärztin abgelegt und ist seit 2018 als Hundetrainerin tätig.

In ihrer Hundeschule in Oldenburg legt sie großen Wert auf Spaß und Motivation im Training und auf die verständliche Erklärung komplexer Zusammenhänge.

Diese Fähigkeiten brachten sie zusammen mit ihrer Leidenschaft fürs Zeichnen dazu, Fachwissen rund um den Hund auf ihrem Blog strukturiert und kreativ zu vermitteln – die Idee zu den FAQ Hund war geboren!

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