Wieso sind Hormone wichtig für ein zielgerichtetes Hundetraining?
Was sind eigentlich Hormone und wieso solltest du sie kennen? Mit dieser Frage werde ich mich nun in den nächsten Donnerstag Trainingstipps beschäftigen. Nach und nach schauen wir uns einmal alle Hormone an, die im Hundekörper eine Rolle spielen, schauen wo sie gebildet werden und wie sich ein Mangel oder Überschuss auf den Körper und die Psyche deines Hundes auswirken kann.
Unter dem Begriff Hormon, versteht man einen Botenstoff, der an einem Ort im Körper produziert wird und dann an einem Ziel- oder Erfolgsorgan wirkt. Als Beispiel wird Cortisol in der Nebennierenrinde produziert und wirkt als Stresshormon auf verschiedene Organe im Körper und erhöht beispielsweise den Blutdruck.
Hormone kann man entsprechend ihrer Struktur bzw. ihres chemisches Aufbaus, oder aber auch ihrer Funktion in verschiedene Gruppen einteilen.
Ich verwende mal folgende Einteilung, da sie für unser Hundetraining am relevantesten ist:
- Wachstumshormone
- Stresshormone
- Glückshormone
- Sexualhormone
Heute schauen wir uns Serotonin an, den Gegenspieler zu Dopamin:
Im vorherigen Artikel, haben wir uns ja das Hormon Dopamin angeschaut und festgestellt, dass wir im Körper einen Gegenspieler brauchen, da wir sonst immer überdreht wären, bis zur Erschöpfung.
Was bewirkt also Serotonin im Körper?
Serotonin stabilisiert die Psyche und ist für Harmonieempfinden, Gelassenheit und Zufriedenheit verantwortlich. Dabei dämpft es Angst, Kummer und Aggression.
Interessant ist, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, den Serotoninspiegel im Körper zu erhöhen. Ein simpler Trick den jeder ganz einfach anwenden kann ist: Bewegung. Denn körperliche Bewegung lässt den Serotoninspiegel im Körper ansteigen.
Wie wird Serotonin im Körper hergestellt?
Im Körper wird Serotonin aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt. Hierbei handelt es sich um eine essentielle Aminosäure, diese muss also regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden.
Auch bittere Schokolade enthält Trytophan, aber Achtung! Hunde dürfen keine Schokolade fressen!
Tryptophan ist also eine Vorstufe von Serotonin und wird mithilfe der beiden Enzyme Tryptophanhydroxylase und Decarboxylase zu Serotonin umgebaut.
Wie können wir zusätzlich die Herstellung von Serotonin im Körper beeinflussen?
Eine Erhöhung des Serotoninspiegels kann mit folgenden Maßnahmen erzielt werden:
Die Aminosäure Tryptophan ist in bestimmten Eiweißen in besonders hoher Menge vorhanden, beispielsweise in Muskulatur und Eiern. Wer sich hier genauer informieren möchte, kann sich beispielsweise in einem Ernährungsbuch für Hunde genauer informieren, dort gibt es Tabellen mit genauen Angaben. Alternativ kann man den Tryptophan im Futter auch durch ein Nahrungsergänzungsmittel für Hunde erhöhen.
Außerdem gibt es weitere Fütterungsmaßnahmen zu beachten, die sich auf die Kohlenhydrate und das Vitamin B3 und B6 beziehen. Da Fütterungsempfehlungen immer individuell abgestimmt werden müssen, gehen wir hier nicht weiter darauf ein. Gerne empfehle ich dir entsprechende ExpertInnen.
Wie könnte der Serotoninspiegel versehentlich negativ beeinflusst werden?
Stress bzw. Stresshormone, aber auch Entzündungen im Körper hemmen die Ausschüttung und Herstellung von Serotonin erheblich. Außerdem gibt es Substanzen, beispielsweise andere Aminosäuren, die mit der Aufnahme von Tryptophan im Körper konkurrieren und in bestimmten Lebensmitteln vermehrt enthalten sind.
Zeigt dein Hund im Alltag problematisches Verhalten, Angst oder auch Aggression, solltest du dich unbedingt auch an eine/n Fütterungsexpert/in wenden, um einmal zu schauen, ob der Hormonhaushalt im Gleichgewicht ist und inwiefern auch die Fütterung Einfluss auf das Verhalten deines Hundes haben kann.
Kennst du schon das Buch „FAQ Hund“ Das Antwortenbuch? Hier findest du die Antworten auf die häufig gestellten Fragen im Hundetraining.