Es gibt so Themen im Hundetraining, die wiederholt man als HundetrainerIn immer und immer wieder und trotzdem schleichen sich im Alltag dann bei unseren Mensch-Hund-Teams wieder andere Gewohnheiten ein. Auch außerhalb vom Hundetraining kennst du bestimmt viele Beispiele, in denen du aus Gewohnheit wieder zu alten Verhaltensweisen zurück kehrst. Mein Lieblingsbeispiel im Hundetraining, wenn wir darüber sprechen, wie man eine wirklich gute Leinenführigkeit aufbaut, ist ein Erlebnis dass ich bei einem Fahrsicherheitstraining fürs Autofahren selbst erlebt habe. Zu Fahrschulzeiten habe ich gelernt, das Lenkrad des Autos mit den Händen so zu umfassen, dass Daumen und Zeigefinger sich fast berühren. Ein paar Jahre später wurde mir im Fahrsicherheitstraining erklärt, dass es aufgrund des Airbags bei einem Unfall wichtig ist, den Daumen immer auf das Lenkrad zu legen. Verstanden habe ich, dass das wirklich wichtig ist und ich es im Alltag beim Autofahren unbedingt umsetzen muss. Ist a eigentlich nur eine Kleinigkeit. Aber selbst heute noch, nach ein paar Jahren, erwische ich mich bei der Ampel nach wie vor, dass sich Daumen und Zeigefinder fast berühren. Ich korrigiere mich dann selbst.
In ganz vielen Situationen im Hundetraining, ist der entscheidende Schlüssel zum Erfolg, dass wir Menschen unsere Gewohnheiten zum Wohle des Hundes verändern.
Was hat das Ganze mit der Leinenführigkeit zu tun?

Das Thema Leinenführigkeit ist eigentlich gar nicht so komplex, allerdings dauert es bei einem Hund, der das ziehen bereits gelernt hat, oftmals sehr lange, bis man nach einem fleißigen Training mit dem Endergebnis endlich zufrieden ist.
Für mich besteht das Thema Leinenführigkeit aus zwei wesentlichen Aspekten:
Die Technik und das große Thema Impulskontrolle
Zur Technik gehört für mich im allersten Schritt, die Handhabung einmal genau festzulegen. Dazu gehört sich zu überlegen, auf welcher Seite dein Hund zunächst einmal lernen soll, an lockerer Leine zu laufen. Bei der Handhabung gibt es dabei folgendes zu beachten: Soll dein Hund auf deiner rechten Seite laufen, hältst du die Leine in der linken Hand. Diese sollte locker durchhängen, aber nicht zu lang sein, damit du nicht auf die durchhängende Leine trittst und nicht zu viel Leinenchaos in deiner linken Hand hältst. Jetzt hast du die rechte Hand frei um deinen Hund auf dich aufmerksam zu machen und ihn für richtiges Verhalten zu belohnen.
Wenn du das Ganze anders herum handhabst und die Leine in die rechte Hand nimmst, wenn dein Hund rechts läuft, kann es zum einen passieren, dass dir dein Hund beim Belohnen immer wieder vor die Füße läuft, um an das Leckerchen in deiner linken Hand zu kommen. Meistens müssen wir uns dabei dann noch zur Seite über den Hund beugen, was aus Hundesicht als bedrohliche Geste aufgenommen werden kann.


Also einmal ein Reminder an alle fleißig trainierenden Mensch-Hund-Teams aus meinem Training:
- Hund rechts, Leine links, mit rechter Hand belohnen.
Oder:
- Hund links, Leine rechts, mit linker Hand belohnen.
An alle die noch Probleme beim Thema Leinenführigkeit haben, kommt gerne zu uns ins Einzeltraining, wir zeigen euch, wie man die Leinenführigkeit in kleinen Schritten aufbaut.
Kennst du schon mein Buch „FAQ Hund“? Hier gibt es die Antworten auf die meist gestellten Fragen im Hundetraining.