Ich bin gerade auf einer Fortbildung – deshalb ist mein Hund Fred zu Hause bei meinem Partner geblieben. Heute rief er mich völlig aufgelöst an: Beim Spaziergang waren sie am Fluss, und Fred, unser Labrador, geriet plötzlich in eine Strömung. Fred war mehrere Sekunden unter Wasser. Mein Partner konnte ihn zum Glück herausziehen – aber es war knapp. Viel zu knapp. Beim Tierarzt kam die Schockdiagnose: Wasser in der Lunge. Es geht ihm so weit gut, aber wir haben große Angst, dass er eine Lungenentzündung entwickelt.
Doch eine Strömung ist längst nicht die einzige Gefahr beim Schwimmen – auch scheinbar harmlose Dinge wie kaltes Wasser oder unsichtbare Giftstoffe im Wasser können ernste Folgen haben.
Mit meinen 3 Tipps sorgst du dafür, dass dein Hund den Sommer am Wasser sicher und unbeschwert genießen kann
TIPP 1: STATTE DEINEN HUND MIT EINER SCHWIMMWESTE AUS
- Eine Schwimmweste hält deinen Hund über Wasser. Dein Hund kann länger im Wasser bleiben, ohne sich permanent anstrengen zu müssen. Außerdem ermöglicht sie dir, deinen Hund im Notfall schneller zu retten. Eine gutsitzende Schwimmweste bietet sicheren Halt, schränkt die Bewegung nicht ein und bleibt auch beim Schwimmen an Ort und Stelle.

Mit diesen 4 Kriterien überprüfst du die optimale Passform der Schwimmweste.
- Die Schwimmweste* hat eine gute Passform: schmiegt sich eng an den Brustkorb an, ohne zu viel Luft zu lassen.
- Dein Hund muss seine Schulter frei bewegen können, damit seine natürliche Schwimmbewegung nicht eingeschränkt wird.
- Er sollte sich problemlos bewegen, laufen und schwimmen können, ohne dass Gurte oder Material stören oder einschnüren.
- Die Schwimmweste darf die Rute nicht verdecken, da dein Hund sie im Wasser als Steuer nutzt. Sie lässt sich über verstellbare Gurte oder ein Klicksystem optimal an die Körperform deines Hundes anpassen.
TIPP 2: LASS DEINEN HUND NIEMALS UNBEAUFSICHTIGT SCHWIMMEN UND WÄHLE EINE GEEIGNETE BADESTELLE
Blaualgen (Cyanobakterien) entstehen vor allem bei hohen Temperaturen, starker Sonneneinstrahlung und wenn das Wasser viele Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff enthält. Diese Bedingungen treten typischerweise im Sommer auf, besonders in stehenden oder langsam fließenden, nährstoffreichen Gewässern.
Blaualgen sind für deinen Hund gefährlich. Sie produzieren giftige Stoffe, die beim Trinken, Schwimmen oder Ablecken des Fells aufgenommen werden und innerhalb kürzester Zeit zu schweren Vergiftungen führen.

Symptome bei einer Vergiftung mit Blaualgen
- Erbrechen
- Durchfall
- Krämpfe
- Lähmungen
- Atemnot
- und im schlimmsten Fall einen tödlichen Schock oder Organversagen
Mit diesen 3 Maßnahmen reduzierst du das Risiko, dass dein Hund in blaualgen-belastetem Wasser schwimmt, erheblich
Beachte offizielle Warnhinweise und Badeverbote
Diese werden bei erhöhtem Risiko durch die Behörden aufgestellt. Aktuelle Informationen findest du oft online oder auf Hinweisschildern vor Ort. Informiere dich vor dem Badeausflug über die aktuelle Wasserqualität, zum Beispiel über die Deutschlandkarte des Umweltbundesamtes oder regionale Informationsdienste.
Prüfe das Wasser optisch
Meide Gewässer, in denen das Wasser grünlich oder bläulich-grün verfärbt ist, sich Schlieren, wolkenartige Ansammlungen oder Teppiche an der Oberfläche gebildet haben oder das Wasser trüb erscheint.
Achte auf unangenehme Gerüche
Riechst du einen unangenehm muffigen Geruch am Wasser oder entdeckst tote Fische am Ufer? Dann lass deinen Hund auf keinen Fall ins Wasser!
TIPP 3: VERMEIDE ÜBERANSTRENGUNG UND KALTES WASSER
Wasserrute (Limber Tail Syndrom) – kurz erklärt
= Sehr schmerzhafte, meist vorübergehende Lähmung oder Entzündung am Schwanzansatz

Typische Auslöser
- Kaltes Wasser (v. a. beim Schwimmen)
- Langes Liegen auf nassen/kühlen Flächen
- Plötzliche Temperaturwechsel
- Überlastung der Schwanzmuskulatur durch Schwimmbewegungen
Daran erkennst du die Wasserrute
- Schlapp herabhängender, unbeweglicher Schwanz
- Schmerzempfindlichkeit und evtl. Schwellung
So beugst du der Wasserrute bei deinem Hund vor
✔ Wärme deinen Hund mit Übungen vor dem Schwimmen auf
✔ Lass deinen Hund nicht in eiskaltes Wasser
✔ Trockne deinen Hund nach dem Schwimmen gut ab, v. a. die Rute
✔ Lass deinen Hund nicht auf nassen Untergründen liegen
✔ Steigere die Belastung langsam und sorge für genügend Pausen
Fazit
Wasser ist für viele Hunde der reinste Sommerspaß – doch unterschätze Gefahren wie Strömung, kaltes Wasser oder Blaualgen können schnell zur ernsten Bedrohung werden. Mit ein wenig Vorsicht und den richtigen Maßnahmen sorgst du dafür, dass dein Hund den Sommer sicher, gesund und unbeschwert genießen kann.