Reiner und Mathilde haben Leni bei sich aufgenommen, eine niedliche kleine Hündin aus dem Tierschutz. Es hat über zwei Jahre gedauert, bis Leni endlich ihre Unsicherheit und Skepsis ihnen gegenüber weitestgehend abgelegt hat. Sie lässt sich für das Hundeturnen und das Parcourstraining begeistern und flitzt wie eine Verrückte über das Trainingsgelände. Doch Reiner und Mathilde sind betrübt. Denn Leni hat Leishmaniose. Eine Mittelmeerkrankheit, die ihr sehr zu schaffen macht. Neben kahlen Stellen und Wunden an den Lefzen und Ohren, die schlecht verheilen, hatte sie einen starken Schub, wirkte schwach und hatte keinen Appetit. Durch die Medikamente geht es ihr nun besser, aber die Sorge, dass sich ihr Zustand plötzlich verschlechtert bleibt.
Leishmaniose beim Hund zeigt sich meist zuerst durch unspezifische Symptome wie Schwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Im Verlauf kommen Hautveränderungen, Krallenprobleme, geschwollene Lymphknoten und Organschäden hinzu.
Diese Symptome sind wichtige Warnsignale für dich:
- Müdigkeit, Apathie und Schwäche
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Fieber
- Erbrechen und Durchfall
- Haut- und Fellveränderungen
- Schütteres Fell, Haarausfall und kahle Stellen
- Schuppige, verhornte oder schorfige Haut, oft an Ohren, Nase, Augen, Ellenbogen und Knien
- Offene, schlecht heilende oder blutende Wunden
- Hautentzündungen, besonders an den Ohrrändern, der Nase und um die Augen (“Brillenbildung”)
- Bläschen, Krusten oder Knötchen
Spezielle Symptome
- Übermäßiger, brüchiger oder deformierter Krallenwuchs, teilweise mit Entzündungen
- Geschwollene Lymphknoten
- Gelenkschmerzen und Lahmheit
- Bindehautentzündung und Augenprobleme
- Nierenprobleme, vergrößerte Leber und/oder Milz, Anämie (Blutarmut)
DIE SYMPTOME ENTSTEHEN DURCH DIE LEISHMANIEN UND DIE IMMUNZELLEN
Zyklus der Leishmaniose beim Hund
1. ÜBERTRAGUNG
Die Infektion erfolgt fast immer durch den Stich einer infizierten Sandmücke, die Leishmanien überträgt.
- Schütze deinen Hund auf Reisen vor Sandmücken (Halsbänder, Spot-ons).
2. INKUBATIONSZEIT (ZEIT ZWISCHEN ANSTECKUNG UND AUSBRUCH DER KRANKHEIT)
Nach der Infektion können Wochen bis Jahre vergehen, bis Symptome auftreten. Während dieser Zeit schlummern die Erreger im Körper, oft ohne Beschwerden.
Die Leishmanien werden von Immunzellen (Makrophagen) aufgenommen, diese können sie aber nicht zerstören. Stattdessen verstecken sich die Leishmanien in diesen Zellen und können von unseren Tests nicht entdeckt werden.
- Lass deinen Hund aus dem Tierschutz jährlich mit einem Leishmaniose-Titer und einem Blutbild kontrollieren, um eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die jährliche Kontrolle ist notwendig, weil sich die Erreger im Körper „verstecken“ können und eine Erkrankung erst nach Wochen, Monaten oder SOGAR JAHREN ausbrechen kann.
3. VERMEHRUNG UND AUSBREITUNG
Es kommt zur Vermehrung der Leishmanien in den Immunzellen (Makrophagen). Hier können gezielt Medikamente eingesetzt werden.
Durch die Vermehrung werden die Immunzellen (Makrophagen) zerstört und die Leishmanien freigesetzt. Sie werden von weiteren Immunzellen aufgenommen (Makrophagen), wodurch sich die Infektion im ganzen Körper ausbreitet und erste Symptome erkennbar werden.
Sie wandern über das Blut- und Lymphsystem in verschiedene Organe wie Leber, Milz, Lymphknoten, Knochenmark, Haut und Darm.
Wird ein infizierter Hund von einer Sandmücke gestochen, gelangen die Leishmanien in die Sandmücke.
Hier vermehren sie sich erneut und der Zyklus beginnt von vorn.
4. KRANKHEITSBILDER
Es gibt 2 Formen der Leishmaniose:
- Hautveränderungen wie Haarausfall, Schuppen, offene Wunden, Krallenprobleme.
- Befall innerer Organe, z. B. Leber, Milz, Nieren mit Symptomen wie Fieber, Gewichtsverlust, Anämie, Organvergrößerung und Niereninsuffizienz.
5. CHRONISCHER VERLAUF
Die Erkrankung kann schubweise verlaufen und ist meist chronisch. Ohne Behandlung schreitet sie fort und kann tödlich enden.
SO WIRD LEISHMANIOSE BEIM HUND BEHANDELT
Wenn dein Hund an Leishmaniose erkrankt, braucht er in der Regel eine dauerhafte Behandlung. Ziel ist es, die Krankheit so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten – ganz heilen kann man sie leider nicht.
In der Therapie kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz
- Ein Teil stoppt die Vermehrung der Leishmanien in den Immunzellen (Makrophagen)
- Ein anderer Teil tötet die Erreger ab
- Zusätzlich können Mittel eingesetzt werden, die das Immunsystem stärken
Fazit
Die beste Möglichkeit, das Fortschreiten der Leishmaniose zu verhindern, ist eine frühzeitige Diagnose und sofortige Behandlung. So kannst du deinem Hund helfen, die Krankheit unter Kontrolle zu halten und seine Lebensqualität zu erhalten.