Wieso sind Hormone wichtig für ein zielgerichtetes Hundetraining?
Was sind eigentlich Hormone und wieso solltest du sie kennen? Mit dieser Frage werde ich mich nun in den nächsten Donnerstag Trainingstipps beschäftigen. Nach und nach schauen wir uns einmal alle Hormone an, die im Hundekörper eine Rolle spielen, schauen wo sie gebildet werden und wie sich ein Mangel oder Überschuss auf den Körper und die Psyche deines Hundes auswirken kann.
Unter dem Begriff Hormon, versteht man einen Botenstoff, der an einem Ort im Körper produziert wird und dann an einem Ziel- oder Erfolgsorgan wirkt. Als Beispiel wird Cortisol in der Nebennierenrinde produziert und wirkt als Stresshormon auf verschiedene Organe im Körper und erhöht beispielsweise den Blutdruck.
Hormone kann man entsprechend ihrer Struktur bzw. ihres chemisches Aufbaus, oder aber auch ihrer Funktion in verschiedene Gruppen einteilen.
Ich verwende mal folgende Einteilung, da sie für unser Hundetraining am relevantesten ist:
- Wachstumshormone
- Stresshormone
- Glückshormone
- Sexualhormone
Heute schauen wir uns Adrenalin und Noradrenalin an:
Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet, wenn wir aufgeregt sind, sie gehören also zu den Stresshormonen. Der Körper kann beispielsweise in einen Angriffsmodus übergehen oder die Flucht ergreifen. Bei uns Menschen zeigt sich dann ein vermehrtes Schwitzen, welches durch die beiden Hormone ausgelöst wird. Während der Mensch am ganzen Körper Schweißdrüsen besitzt, hat der Hund nur wenige Schweißdrüsen im Bereich der Pfoten, daher nicht so relevant, aber wenn dein Hund zum Beispiel Angst beim Tierarzt hat, dann kannst du möglicherweise seine Pfotenabdrücke auf dem Tisch sehen.
Außerdem sorgen die beiden Hormone für eine schnellere Atmung, der Hund hechelt. Der Herzschlag wird beschleunigt, denn der ganze Körper wird darauf ausgerichtet, kurzfristig Energie bereitzustellen. Bei der Verdauung sehen kann man bei der Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin feststellen, dass der Insulinspiegel sind, im Gegenzug wird in der Leber Glucose aufgespalten, um weitere Energie bereitzustellen. Das Blut wird vorrangig zu den Muskeln geschickt, damit eine schnelle Fortbewegung möglich wird.
Adrenalin und Noradrenalin werden im Nebennierenmark ausgeschüttet. Schau dir hierzu einmal die Abbildung meines Blogartikels „Morbus Addison“ an, diese hilft dir besser zu verstehen, wo Adrenalin und Noradrenalin im Körper gebildet werden. Adrenalin und Noradrenalin haben jeweils eine kurze Wirkungsdauer. Das kennen wir auch, nach einem kurzen intensiven Schreck, beruhigen wir uns schnell wieder. Chemisch gesehen wird Noradrenalin aus Dopamin mithilfe eines Enzyms gebildet und aus Noradrenalin kann dann wiederum Adrenalin gebildet werden.
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