Hunde nehmen viele Gerüche über die Nase auf. Sie gehören zu der Gruppe der Makrosmaten, das heißt, sie haben im Vergleich zum Menschen ein viel größeres Spektrum an Gerüchen, welches sie reichen können.
Ein bisschen Anatomie
Dies liegt unter anderem an der wesentlich größeren Fläche der Riechschleimhaut. Sowohl im Längsschnitt, aber insbesondere im Querschnitt kann man den Größenunterschied zwischen Mensch und Hund erkennen. Beim Hund ist die Nasenschleimhaut noch zusätzlich in Falten gelegt, sodass die Oberfläche nochmal um ein Vielfaches vergrößert wird.
Aber auch die Anzahl an Riechzellen ist beim Hund wesentlich größer als beim Mensch.
Die Auswirkungen auf das Training
Was hat das für Auswirkungen auf unser Training? Nun ja, zum einen können wir mit diesem Wissen mehr Verständnis dafür aufbringen, dass sich der Hund beim Training ablenken lässt, wenn ihm ein spannender Geruch in die Nase fliegt. Uns wundert es dann nicht, dass er das Käsebrötchen hinter dem nächsten Baum oder den Erzfeind wesentlich früher bemerkt als wir. Im Training können wir zusätzlich darauf achten, aus welcher Richtung der Wind weht, um den Schwierigkeitsgrad unserer Übung besser einschätzen zu können. Manchmal verwenden wir im Training auch Leckerchen, die kaum riechen, die der Hund bei Windstille kaum findet.
Und dann gibt es Hunde, die wirklich ihre Nase einsetzen und den Apportiergegenstand oder das Leckerchen ruck zuck finden. Andere Hunde hingegen neigen eher dazu mit den Augen zu suchen und setzen ihre Nase weniger stark ein.
Wusstest du, dass ein Hund bis zu 300 mal pro Minute ein- und ausatmet, wenn er schnüffelt? Da kann man sich vorstellen wie anstrengend das ist und dass sich beispielsweise die Nasenarbeit also hervorragende Beschäftigungsmöglichkeit eignet, um den Hund körperlich und geistig zu fordern und auszulasten.
Wie sucht dein Hund, mit der Nase, oder mit den Augen?
In meinem Buch: FAQ Hund* gibt es ein Kapitel zu der Frage, ob Hunde farbenblind sind. Im Buch findest du die Antwort darauf und wirst erfahren, warum sich grüne oder rote Gegenstände nicht für das gemeinsame Training eignen.
Buchempfehlung
Wenn dein Hund ein ganz vernarrter Schnüffelhund ist und es im Training darum geht, das Schnüffeln zu unterbinden, kann es sehr sinnvoll sein, das Schnüffeln in die gemeinsame Beschäftigung mitaufzunehmen, um den Bedürfnissen deines Hundes gerecht zu werden. Hier ist eine Buchempfehlung, bei der es darum geht, deinen Hund mithilfe seiner Nase besser auszulasten und zu beschäftigen: Das große Schnüffelbuch (Kynos)*
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