Hundewelpe – Ich kann nicht mehr, ich fühle mich überfordert und werde ihm nicht gerecht!

Welpenentwicklung

Das geht an Sarah und an alle verzweifelten Hundemenschen, die gerade glauben, dass sie es nicht mehr schaffen. In diesem Artikel möchte ich dir wieder Mut machen. Ich zeige dir, dass es anderen auch so geht und dass du es schaffen kannst, diese schwierige Zeit zu überwinden.

Wenns nicht so läuft, wie geplant!

  • Egal, ob ein Welpe bei dir eingezogen ist, der sich als kleiner Rüpel herausstellt, dir den Schlaf raubt und dich tagein tagaus terrorisiert und der einfach nicht zur Ruhe kommt.
  • Ob du einen Hund aus dem Tierschutz übernommen hast, gerade gar nichts so läuft wie geplant und du an dir und deiner Entscheidung zweifelst.
  • Ob dir andere Menschen sagen, dass sie dir vorher hätten sagen können, dass es so kommt und du dir selbst die Frage stellst, wie du das alles so auf die leichte Schulter nehmen konntest.
  • Du dich fragst, ob du es dir selbst verbockt hast, weil dein Welpe nun ein erwachsener Hund ist, du viel Kraft, Zeit und Herzblut in die Erziehung gesteckt hast und du offensichtlich doch gescheitert bist.
  • Oder du dir fest vorgenommen hast, deinen Hund diesmal perfekt zu erziehen und sich aber dieselben Fehler wiederholen?

Eines ist mir ganz wichtig:

DU BIST NICHT ALLEIN.

„Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.“

Erich Fromm

Hunde sind keine Roboter und man lernt den richtigen Umgang mit einem Hund eben erst, wenn er einzieht. Neben all den Herausforderungen, die der Alltag eh schon an uns stellt, kann man einen Welpen oder Tierschutzhund, nicht mal eben im Vorbeigehen erziehen und therapieren.

Ja, es gibt Ausnahmen. Vereinzelt lerne ich Welpen und Hunde erkennen, die wirklich unkompliziert sind und im Alltag wirklich gut erzogen das Leben bereichern.

Die Realität der meisten Hundemenschen sieht aber ganz anders aus.

Auf der anderen Seite sind wir als Hundetrainer verzweifelt, wenn wir sehen, dass einem Hund geholfen werden kann, der Mensch dann aber aufgibt und das Problem nicht nüchtern erkennen kann. Oftmals spielt der Mensch aber die entscheidende Rolle, das problematische Verhalten des Hundes zu verändern. Doch nicht immer dringen wir zu dem uns gegenübersitzenden Menschen durch und werden leider manchmal mit den Worten: „Zu Hause machte er das nicht“ oder „Das dauert mir aber zu lange“ abgespeist und müssen akzeptieren, dass wir nicht jedem Mensch-Hund-Team weiterhelfen können.

Hilfe – Je früher, desto besser.

Je länger ich meinen Beruf als Hundetrainerin nun mache, desto sicherer und frühzeitiger erkenne ich, dass sich ein Verhalten des Welpen zu einem Problem entwickeln wird. Bedauerlicherweise unterschätzen viele Hundeeltern, was sie bereist in der Welpenzeit erreichen können und auch trainieren müssen. Manchmal braucht es vor allem ein bisschen Motivation von außen, um neue Energie für die nächsten Trainingsschritte bereitzustellen.

Was mir Energie raubt, mich entmutigt und manchmal sogar wütend zurücklässt, sind Menschen, welche die alleinige Verantwortung dem Welpen oder einem Experten zuschieben. Ich sehe dann einen Welpen, dem ich wirklich gerne helfen möchte, doch der Mensch lässt sich von mir nicht überzeugen, da er die Notwendigkeit einfach nicht sehen kann oder will.

Und dann gibt es wieder die anderen, die ein großartiges Gefühl für das Timing im Training haben, die mit größtem Engagement das besprochene Training üben. Oftmals kann ich regelrecht miterleben kann, wie wir dem Welpen den Stress nehmen und neue Lebensqualität erreichen können.

Denn diese Energie braucht es. Es braucht oftmals Durchhaltevermögen und den festen Glauben daran, dass es besser wird. Und dann natürlich die geeigneten Strategien und das richtige Handwerkszeug.

Wie lange dauert es eigentlich mit der Erziehung eines Welpen?

Stell dir einmal vor, du möchtest Geige spielen lernen. Dein Ziel ist es, einmal in einem großen Orchester mitzuspielen. Wie viele Geigenstunden bräuchtest du? Eine? Zwei? Wie lange müsstest du üben? Die Anforderungen an einen Welpen, der dich später mal als entspannter Alltagsbegleiter überall hin begleiten soll, sind tatsächlich mit einem kleinen Geigenkonzert vergleichbar, manchmal sogar mit einem Auftritt mit einem großen Orchester.

Aus meiner Erfahrung ist es sehr entscheidend, dass du dir die ersten zwei Lebensjahre deines Hundes für die Grundausbildung einplanst. Hierzu möchte ich dir folgende Grafik ans Herz legen. Diese soll dir dabei helfen, das Vertrauen in dich, dein Training und deine Fähigkeiten beizubehalten und das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Euer Trainingsweg

Ich habe auf diesen Diagrammen, zwei verschiedene Trainingsentwicklungen dargestellt. Das erste Diagramm zeigt, dass eine Lernkurve niemals linear verläuft und dass der Anfang im Training mit einem Welpen oder einem Hund, der erst kürzlich bei dir eingezogen ist, immer schwer ist. Über einen längeren Zeitraum werden dabei nur wenige Fortschritte erzielt.

Die erste Grafik zeigt jedoch: Der Aufwand am Anfang lohnt sich, speziell beim Welpen!

Die drei für mich wichtigste Themen beim Welpen sind dabei:

  • Die Grundsignale
  • Die Frustrationstoleranz
  • Und die Impulskontrolle.

In meinem Buch FAQ Hund* beschreibe ich ausführlicher, was genau ich damit meine und wie man das trainiert.

Die zweite Grafik zeigt jedoch, wie sich so eine Lernkurve entwickelt, wenn die richtigen Strategien zu Beginn fehlen. Oftmals sind die Welpen in den ersten Wochen relativ unproblematisch und lernen Signale wie Sitz sehr gut. Solange man all ihren Wünschen nachkommt und ihnen jederzeit Aufmerksamkeit schenken kann, ist erst einmal alles gut.

Lernt ein Welpe nur wenige Grundsignale und ist dem Menschen nicht bewusst, wie wichtig und mit welcher Strategie der Welpe lernen kann und muss, Frust und Langeweile auszuhalten, wird spätestens ab dem Übergang in die Junghundephase das Zusammenleben sehr anstrengend. Manchmal erreichen wir die Menschen in der Anfangsphase noch nicht, da ihnen die Erfahrung fehlt, was da noch auf sie zukommen wird.

Bleib dran! Gib nicht auf!

Daher möchte ich dir heute folgendes mit auf den Weg geben: Bleib dran! Gib nicht auf, sondern glaub an dich und deine Fähigkeiten. Such dir einen renommierten Trainer, der dich und deinen Hund auf diesem Weg unterstützt und dir zeigt, wie dein Alltag und der deines Hundes wieder stressfreier werden kann und dich insbesondere auch emotional auf deinem Weg unterstützt. Heutzutage gibt es auch eine Onlineberatung und du kannst dir einen für dich passenden Experten aussuchen.

Lass dich von anderen Meinungen nicht verunsichern, sei dir sicher, dass es vielen anderen Hundemenschen gerade genauso geht und dass du auf dem richtigen Weg bist. Der Erfolg kommt, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn noch einige Höhen und Tiefen vor euch liegen.

Um dich und deinen Welpen von Anfang an bestmöglich zu unterstützen, habe ich die FAQ Hund* geschrieben. In diesem Buch beantworte ich alle wichtigen Fragen rund um den Einzug eines neuen Familienmitglieds.

Du kannst auch zu mir ins Einzeltraining kommen und ich unterstütze dich mit hilfreichen Strategien. Das geht vor Ort in Oldenburg, oder auch online via Zoom.

Deine Valérie

Tierärztin, Autorin und deine Hundeexpertin: Valérie Pöter

Über mich

Valérie Pöter hat 2017 ihr Staatsexamen als Tierärztin abgelegt und ist seit 2018 als Hundetrainerin tätig.

In ihrer Hundeschule in Oldenburg legt sie großen Wert auf Spaß und Motivation im Training und auf die verständliche Erklärung komplexer Zusammenhänge.

Diese Fähigkeiten brachten sie zusammen mit ihrer Leidenschaft fürs Zeichnen dazu, Fachwissen rund um den Hund auf ihrem Blog strukturiert und kreativ zu vermitteln – die Idee zu den FAQ Hund war geboren!

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