Sind Flöhe beim Hund ansteckend?
Sind Flöhe beim Hund ansteckend?

Mein Hund hat Flöhe, ist das ansteckend?

Krankheitsprävention

Wenn du kleine schwarze Punkte im Fell deines Hundes findest, kann es sich durchaus um Flöhe handelt. Wenn er springt, sobald du ihn an stupst, dann kannst du dir ziemlich sicher sein. Passiert das in der Wohnung oder auf dem Sofa, ist verständlicherweise das Geschrei groß.

Sind Flöhe denn gefährlich und zugleich ein Zeichen von schlechter Hygiene?

Nein, da kann ich schnell Entwarnung geben. Allzu gefährlich ist das nicht. Leider kommt es tatsächlich vor, dass der Hundefloh nicht nur den Hund, sondern auch den Menschen befällt, in aller Regel hat der Spuk aber schnell ein Ende, wenn der Hund ein Mittel vom Tierarzt bekommt und die Wohnung ausreichend gereinigt wird.

Gefahren durch Flöhe

Ein Flohbefall führt meist zu starkem Juckreiz beim Hund. Das ständige Kratzen, Lecken und Knabbern kann die Haut verletzen und Entzündungen hervorrufen. In vielen Fällen kommt es zu Sekundärinfektionen durch Bakterien. Besonders problematisch ist die sogenannte Flohallergiedermatitis – eine allergische Reaktion auf den Speichel der Flöhe, die zu chronischen Hautproblemen führen kann. Flöhe übertragen auch Parasiten wie Bandwürmer, wenn der Hund beim Putzen Flohlarven verschluckt. Bei starkem Befall kann es vor allem bei Welpen oder geschwächten Tieren sogar zu Blutarmut (Anämie) kommen.

Übertragung & Lebenszyklus

Flöhe sind erstaunlich anpassungsfähig und nicht wirtsspezifisch. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) befällt Hunde sogar häufiger als der eigentliche Hundefloh. Ein einziges Flohweibchen kann täglich bis zu 50 Eier legen. Diese Eier fallen vom Hund auf den Boden und entwickeln sich in der Umgebung weiter zu Larven, Puppen und schließlich neuen Flöhen. Der Großteil dieser Entwicklung findet also nicht auf dem Tier, sondern in seiner Umgebung statt – etwa in Teppichen, Hundebetten oder Ritzen im Boden. Die Ansteckung erfolgt meist durch Kontakt mit kontaminierten Flächen oder bereits befallenen Tieren.

Bekämpfung und Vorbeugung

Die Behandlung eines Flohbefalls muss immer zweigleisig erfolgen: Zum einen muss der Hund behandelt werden, zum anderen die Umgebung. Für die Behandlung am Tier sind Spot-On-Präparate, Kautabletten oder spezielle Shampoos vom Tierarzt sehr effektiv. Gleichzeitig sollte man alle Decken, Kissen und Textilien, mit denen der Hund in Berührung kam, bei mindestens 60 °C waschen. Gründliches Staubsaugen und ggf. der Einsatz von Umgebungssprays sind zusätzlich hilfreich. Wichtig ist, die Behandlung regelmäßig zu wiederholen, da Floheier und -puppen in der Umgebung wochenlang überleben können. Eine konsequente Flohkontrolle, etwa durch tägliches Kämmen mit einem Flohkamm und genaue Beobachtung von Symptomen, hilft, erneuten Flohbefall frühzeitig zu erkennen.

Erkennen von Flöhen

Ein typisches Anzeichen für Flöhe ist starker Juckreiz: Der Hund kratzt sich häufig, leckt oder beißt sich in bestimmten Körperregionen. Oft treten zusätzlich Unruhe, Haarverlust, Rötungen und wunde Hautstellen auf. Bei genauem Hinsehen lassen sich manchmal kleine, braune Flöhe (ca. 3–4 mm groß) im Fell entdecken – besonders schwierig ist das bei dichtem oder dunklem Fell. Ein deutlicher Hinweis ist auch Flohkot: kleine schwarze Krümel, die sich auf feuchtem Papier rötlich verfärben. Flohbisse zeigen sich oft als kleine rote Punkte in typischen Regionen wie Ohren, Rücken, Schwanzansatz, Bauch oder den Innenschenkeln. Diese Bissstellen treten häufig in Reihen auf und werden auch „Flohstraßen“ genannt.

Symptome und ihre möglichen Ursachen

Symptom

Mögliche Ursache

Starker Juckreiz

Flohbiss oder Flohallergie

Rötungen & Ekzeme

Allergische Reaktion auf Flohspeichel

Schwarze Krümel im Fell

Flohkot (Hinweis auf Flohbefall)

Haarverlust

Häufiges Kratzen oder Lecken

Unruhe

Juckreiz und Unwohlsein durch Flohbisse

 

So testest du, ob dein Hund Flöhe hat

Manchmal findet man aber gar keine Flöhe, obwohl der Hund sich stark kratzt und tatsächlich von Flöhen befallen ist. Dennoch gibt es einen kinderleichten Test, um das Vorhandensein von Flöhen bei deinem Hund zu prüfen. Mithilfe eines Flohkamms kannst du das Fell deines Hundes bürsten. Anschließend nimmst du ein Papiertuch und entfernst hiermit das Fell aus dem Kamm. Um nützliches Material für den Test zu gewinnen, musst du schon ordentlich kämmen, und zwar möglichst am ganzen Körper des Hundes. Häufig findet man Flohkot in entlang des Rückens oder der Pfoten. Feuchtest du das Papiertuch nun an, reagiert der Flohkot im Fell aus dem Fohkamm, indem er sich rot färbt. Diesen Test kannst du ruhig regelmäßig in die Körperpflege deines Hundes miteinbauen.

Sind Hundeflöhe gefährlich?

Und jetzt kannst du deinen Blick schulen, würdest du im Alltag Flöhe bei deinem Hund erkennen? Wie viele Flöhe habe ich im Foto versteckt?

Mein Tipp für eine wirkungsvolle Reinigung der Wohnung

Ein Gerät mit Heißdampf kann sich sehr gut zur Bekämpfung von Flöhen in der Umgebung eignen – insbesondere für schwer zu reinigende Bereiche wie Teppiche, Polstermöbel, Ritzen im Boden oder Autositze.

Vorteile eines Heißdampfreinigers bei Flohbekämpfung:

• 🔥 Tötet alle Entwicklungsstadien (Eier, Larven, Puppen, adulte Flöhe) durch hohe Temperaturen (über 100 °C).

• 🌿 Chemiefrei – ideal für Haushalte mit Kindern, Haustieren oder Allergikern.

• 🧼 Reinigt tiefenwirksam, was bei Teppichen oder Matratzen wichtig ist.

Hier findest du ein solches Gerät: Dampfreiniger*

Tierärztin, Autorin und deine Hundeexpertin: Valérie Pöter

Über mich

Valérie Pöter hat 2017 ihr Staatsexamen als Tierärztin abgelegt und ist seit 2018 als Hundetrainerin tätig.

In ihrer Hundeschule in Oldenburg legt sie großen Wert auf Spaß und Motivation im Training und auf die verständliche Erklärung komplexer Zusammenhänge.

Diese Fähigkeiten brachten sie zusammen mit ihrer Leidenschaft fürs Zeichnen dazu, Fachwissen rund um den Hund auf ihrem Blog strukturiert und kreativ zu vermitteln – die Idee zu den FAQ Hund war geboren!

Newsletter für Hundetipps

Newsletter

Buch Hundeerziehung

FAQ Hund

Wie machst du deinem kleinen Racker klar, dass der Postbote kein Einbrecher ist oder bringst ihm bei, dein Rufen genauso gut zu hören wie das Öffnen der Kühlschranktür?

Wenn du wie die meisten Neulinge oder Wiedereinsteiger in Sachen Hundehaltung jede Menge Fragen rund um Haltung, Erziehung und Gesundheit hast, findest du hier Antworten – auf den Punkt gebracht, verständlich und auf dem neuesten Stand!

Noch mehr Tipps?

Weitere Artikel

Leishmaniose – Was steckt hinter dieser gefährlichen Mittelmeerkrankheit?

Reiner und Mathilde haben Leni bei sich aufgenommen, eine niedliche kleine Hündin aus dem Tierschutz. Es hat über zwei Jahre gedauert, bis Leni endlich ihre...

Sommer, Sonne, Schwimmschutz: Diese 3 Geheimtipps retten deinem Hund den Tag am Wasser

Ich bin gerade auf einer Fortbildung – deshalb ist mein Hund Fred zu Hause bei meinem Partner geblieben. Heute rief er mich völlig aufgelöst an: Beim Spaziergang waren...

Hängende Unterlider – Das steckt wirklich hinter dem „Schlafzimmerblick“!

Besonders Hunde mit großen, sanften Augen und einem leicht gesenkten Blick wirken besonders niedlich. Leider sehen wir oftmals erst auf den zweiten Blick, dass dieser...